3 Tage in 120 Bildern/s – Drehen mit der RED One Mysterium-X

Ole hatte vor, ein Fashionvideo in Zeitlupe zu drehen. Da die Canon C500 noch nicht erschienen ist, blieb als eine der wenigen anderen Kameras, die 120 Bilder in der Sekunde filmen können, die RED One Mysterium-X.


So fand sich unsere kleine Gruppe letztes Wochenende in Potsdam ein, um drei Tage Zeitlupe zu filmen. Ole M. Werner, die Modedesignerin Nora Fritz, die Skaterin Franzi, das Model Alina, der Produktionsassistent Nikolaj Fritz und ich.

Beim Dreh mit einer RED-Kamera ist alles eine oder zwei Nummern größer und schwerer: die Kamera, die Objektive, das Stativ. Der natürliche Platz für die voll aufgebaute RED ist deshalb auf einem Stativ, dem „Cine Saddle“ oder einem Bollerwagen.


[Die RED One MX mit E-Sucher, Display mit Sonnenblende, Zeiss 14mm Ultra Prime, Matte-Box, Follow-Focus, 320-GB-Festplatte und Akku (ganz hinten).]


[Bevor es überhaupt losging, absolvierten Kamera und Zubehör einen ausführlichen Test beim Verleih, welcher zu diesem Zweck Testtafeln aushängt.]


[Die Kamera sollte man rechtzeitig hochfahren, sie braucht dazu nämlich eine Weile.]


[Guten Einblick auch bei Sonnenschein bietet der E-Sucher, über den Monitor kann eine zweite Person das Bild gleichzeitig kontrollieren.]


[Franzi beim ersten Drehtag in Potsdam]


[Die Skaterin und ihre Designerin]


[Letzte Basteleien, bevor es losgeht]

Die RED One MX kann 4K oder 2K aufnehmen, nur in der kleinen Auflösung allerdings bis zu 120 B/s. Ole entschied sich für 2048 x 1024 Pixel, ein Seitenverhältnis von 2:1, welches ein wenig breiter als 16:9 ist.

Wichtig zu wissen ist der Umstand, daß die RED bei 2K-Aufnahme nur den mittleren Ausschnitt ihres Super35-Sensors bemüht. Aus dem 14mm-Ultra-Prime-Zeiss-Objektiv wurde damit eine auf Kleinbild umgerechnetete Brennweite von rund 45mm – wir hatten damit kein richtiges Weitwinkel mehr. Das 85er war schon fast ein Supertele.


[Drehpause]

Am zweiten Drehtag ging es in die Wüste. Das Wetter war schön, von Regen blieben wir verschont, der aufkommende Wind trug allerdings Flugsand überall hin. Nach dem anstrengenden Dreh aßen wir im Schatten einer Birke eine Wassermelone.


[Der richtige Drehort ist gefunden.]


[Alina als Tod in der Wüste]

Der dritte Drehtag fand wieder in Potsdam statt und zeigte Alina in zwei weiteren Verkleidungen.


[Die Blütenfee hält die Wiese sauber.]


[Mit Frosch im Tutu.]


[Alina als Verlockung des Geldes]



[…damit haben wir nur so um uns geworfen.]

Eine Kamera wie die RED bringt Probleme bei der Handhabung mit sich. Nicht nur die Kamera selbst ist groß und schwer, auch alle anderen Dinge wachsen mit. Der von uns genutzte Stativkopf war schwerer als meine eigene Kamera, Rig und Stativ zusammen. Ein schwerer Stativkopf bedingt ein großes, robustes Stativ und so setzt sich die Reihe fort, bis das ganze Auto mit Ausrüstung gefüllt ist, die man ohne fahrbaren Untersatz nur noch schwer vom Fleck bekommt. An ein Drehen aus der Hand ist damit nicht zu denken. Mit einer kleinen Video-SLR ist man spontaner und im Wortsinn „unbelasteter“.

Demgegenüber stehen die Möglichkeiten der RED: gleichzeitiger Anschluß von Sucher und Monitor, Aufnahme im RAW-Codec, farbiges Histogramm während der Aufnahme und natürlich Zeitlupe mit 120 B/s. Diese muß man vor dem Schnitt noch nicht mal anpassen, bei einer „Timebase“ von 25 und „Varispeed“ auf 120 werden die Aufnahmen gleich in Zeitlupe abgespielt. Der Platz auf der 320-GB-Festplatte reichte für unsere drei Drehtage aus. Neben der Crew hatten sich auch unsere beiden Darstellerinnen am Sonntag den Feierabend redlich verdient.


[Das Ende am…und dann auch im Wasser]

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