Thinking of Now: Making-Of

Wie das Video „Thinking of Now“ entstand: Tests, Zufälle und das Zusammenwachsen durch ein Lied.

Dreh

Eigentlich um die Fähigkeiten der Canon 5D Mark II in der Dämmerung auszuprobieren, nahm ich ein Stativ und meine zwei lichtstärksten Objektive (das Nikkor 35mm/1.4 und das AF-Nikkor 85mm/1.4D) Mitte April für einen Tag mit ins Stadtzentrum. Nachdem ich einige Zeit lang alles Mögliche aufgenommen hatte – den Springbrunnen, spielende Kinder, Touristen, Passanten – entdeckte ich die am Rand des Springbrunnens sitzende Wiebke und Marc bestärkte mich darin, sie einfach mal zu fragen, ob ich sie aufnehmen dürfte. An diesem Abend hatte sie wenig Zeit, sie war aber so hilfsbereit, am nächsten Abend wiederzukommen. Danke nochmal für diesen Einsatz.

Ich werde ein paar der Einstellungen mit einem Standbild illustrieren und dabei auf ein paar Besonderheiten eingehen. Durch einen Klick auf das Bild gelangt Ihr zum Original, direkt aus dem H.264-Strom der Kamera.

Diese Einstellung entstand schon am ersten Abend mit dem 85mm. Im großen Bild sieht man leichte Moires an den wehenden Haaren.



Wenn man das 85er bei Offenblende benutzt, ist es sehr schwer, die Schärfe auf dem Kameradisplay einzustellen. Zum Glück funktioniert die Bildschirmlupe auch im LiveView/Movie-Betrieb – so kann man bei ruhigen Szenen bei 5fach- oder 10fach-Vergrößerung vor der Aufnahme genau scharfstellen.

Aufmerksamen Beobachtern ist natürlich aufgefallen, daß die Hauptdarstellerin auf dem nächsten Bild eine andere Jacke trägt – sowas passiert, wenn man an mehreren Tagen dreht und niemanden hat, der auf Einheitlichkeit achtet.



Bei dem Bild im Torbogen kann man die Schärfe schlecht per Lupe einstellen, da sich Wiebke in die Schärfeebene hinein und dann gleich wieder herausbewegt. Man muß also festlegen, an welchem Ort sie Halt machen soll, die Schärfe darauf einstellen und hoffen, daß sie beim zweiten Mal wieder dieselbe Stelle erwischt.

Anders bei diesem Bild – hier klappt das mit der Lupe wieder. In der Distanz (rund 85 Zentimeter, die Naheinstellgrenze des 85er Nikkors) hat man bei Offenblende eine Schärfentiefe von weniger als einem Zentimeter – man sollte also genau arbeiten. :)



Obiges Bild ist ein schönes Beispiel für die Vorzüge einer Video-SLR mit ihrer geringen Schärfentiefe – mit einem normalen Camcorder hätte man den Hintergrund nie so ruhig bekommen.



Dieses Bild mit Marc haben wir schon am ersten Tag gedreht. Im Video „ziehe“ ich die Schärfe vom Hintergrund auf den Darsteller – da das von Hand geschieht, schnell gehen muß und man sich keine Korrekturen erlauben kann, sollte man das mehrmals üben und aufnehmen, damit es mindestens einmal klappt.



Wiebke im Torbogen ist wieder eine einfache Aufnahme – Schärfe vorher einstellen und hoffen, daß Wiebke wieder dieselbe Stelle trifft wie bei der Probe.



Zu dieser Zeit war es schon ziemlich dunkel, beide Aufnahmen sind mit dem 35mm bei Blende 1.4 entstanden. Die obere ist aus dem Video, die untere habe ich nicht verwendet, da sie schon ein störendes Bildrauschen zeigt. Da man ja an der 5D Mark II die Belichtung nicht manuell einstellen kann, habe ich die Kamera auf den hellsten Fleck des Bildes gehalten und die Belichtung mit der Sterntaste gespeichert, beim unteren Bild analog mit der dunkelsten Stelle.



Heller ging es hier nicht mehr, laut Canon ist die Kamera dann bei 6400 ASA.

Alle Aufnahmen sind mit einem Stativ und Manfrotto-Kugelkopf entstanden.

Schnitt

Nach diesen zwei Drehtagen ohne Plan und Storyboard hatte ich ein paar Einstellungen auf der Festplatte, aber noch keine Ahnung, was ich daraus machen sollte.

Beim Drehen hatte ich darauf geachtet, sowohl Aufnahmen beim Laufen als auch beim Sitzen oder „Gucken“ zu haben. Ganz zum Schluß kam mir noch die Eingebung, als möglichen Abschluß die beiden Darsteller einmal zusammen ins Bild zu nehmen (als Marc sich zu Wiebke stellt).

Schwierig war die Wahl eines Liedes. Ich wollte diesmal auf jeden Fall gleich ein frei verwendbares Lied aussuchen, um keine Probleme bei der Veröffentlichung zu haben und so wühlte ich mich durch das Archiv von Opsound auf der Suche nach einem ruhigen Stück. Fündig wurde ich dann bei Bert Jerred, dessen wunderschönes Lied „Seven Sisters“ mir geeignet vorkam. Dann ordnete ich die zuerst aufgenommenen Aufnahmen auch zuerst in die Timeline ein und der Rest fügte sich fast wie von selbst.

Falls Ihr noch etwas wissen wollt – einfach einen Kommentar hinterlassen.


 
 
 

5 Kommentare zu “Thinking of Now: Making-Of”

  1. Achim Schmidt
    18. September 2009 um 01:17

    Hi,
    das Video finde ich echt gut – hätte aber zwei Fragen:
    1. Womit hast Du gschnitten?
    2. Wurden die 30 Bilder auf 25 Bilder runtergerechnet oder läuft der Film etwas langsamer?
    3. Wenn runtergerechnet, dann womit?

    Nu sind’s doch drei Fragen geworden.

    Beste Grüße aus Köln
    Achim

  2. Alexander
    18. September 2009 um 02:44

    Hi Achim,

    Dankeschön. Die Fragen sind einfach zu beantworten:

    1. Final Cut Express 4.0.1
    2. Die 30 fps sind nicht umgerechnet, das geschnittene, fertige Video hat ebenfalls 30 fps.

    Grüße nach Köln,
    Alexander

  3. carsten
    16. Februar 2013 um 07:47

    Super Video und Lied. Einfach Klasse…

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    3. August 2013 um 22:49

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  5. Alexander
    4. August 2013 um 16:39

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